Charisma Carpenter alias Cordelia Chase

"Ich bin nicht das Biest Cordelia", versichert Charisma Carpenter Journalisten immer und immer wieder. Cordelia, das sei nur eine Rolle. Und inständig bittet sie darum, nicht mit ihrer Rolle verwechselt zu werden. Dennoch gibt es eine Gemeinsamkeit zwischen Cordelia und Charisma: Beide kommen aus einem wohlbehütetem, wohlhabenden Elternhaus. Geboren am 23. Juli 1970 in Las Vegas, Nevada, erhielt Charisma Carpenter bereits mit fünf Jahren erste Ballettstunden und damit verbunden eine Ausbildung in klassischem Tanz. Künstlerisch begabt, dachte sie jedoch keinesfalls daran, eines Tages Schauspielerin zu werden. Bis sie mit BUFFY einem größeren Publikumskreis bekannt wurde, verlief ihre Karriere in einem Zickzack-Kurs.

Als sie fünfzehn Jahre alt war, zogen ihre Eltern nach Mexiko. Ihr Vater arbeitete im nahegelegenen San Diego, Kalifornien, wo Charisma auch die Schule besuchte. Auf dieser High School wurde ein besonderer Schwerpunkt auf die Kunsterziehung gelegt. Charisma war eine sehr gute Schülerin, Schule machte ihr Spaß. Daher entschloss sie sich, Lehrerin zu werden. Bevor sie jedoch tatsächlich nach dem Ende ihrer Schulzeit ein Lehramtsstudium aufnahm, reiste sie knapp ein halbes Jahr durch Europa, was für junge amerikanische Frauen, die aus einem wohlhabenden Umfeld wie Charisma Carpenter stammen, durchaus nichts Ungewöhnliches darstellt. Zurück in den USA, begann sie sich Gedanken über die Finanzierung ihres Studiums zu machen. Natürlich hätten ihr ihre Eltern finanziell unter die Arme gegriffen, dies aber wollte die junge Frau nicht, zumal sich für sie die Gelegenheit ergab, mit relativ wenig Arbeit gutes Geld zu verdienen: Charisma bewarb sich um einen Platz im Team der Cheerleader der San Diego Chargers, einem American-Football-Profiteam und erhielt diesen Platz. Schon während der High-School-Zeit hatte sie als Cheerleader das Football-Schulteam angefeuert, im Endeffekt tat sie jetzt nichts anderes, mit dem kleinen Unterschied, dass sie offiziell als Profi geführt wurde und damit sehr gutes Geld verdiente. Für ein Studium blieb unter diesen Umständen jedoch keine Zeit. Nch einem Jahr schied sie daher auf eigenen Wunsch aus. Sie fürchtete sich davor, wie viele ihrer Kolleginnen den Absprung zu versäumen. Und so nahm sie 1991 endlich ihr Studium auf.

Sie arbeitete als Kellnerin in einem In-Restaurant am Sunset Strip von Los Angeles, in dem eine ganze Reihe von Werbefilmproduzenten verkehrten. Dies brachte sie auf eine Idee. Charisma überlegte sich, dass es für sie als klassisch ausgebildete Tänzerin und Cheerleaderin kein Problem darstellen sollte, einen Job in einem Werbefilm zu bekommen. Alles, auf was es in diesen Spots ankam, war ein makelloses Aussehen. Und was dies betraf, war sie selbstbewusst genug, von sich zu behaupten, dieses Kriterium zu erfüllen. Sie nahm sich einen Agenten und bekam ihre ersten Werbespots. Meist hatte sie nicht mehr zu tun, als nett in die Kamera zu lächeln. Eines Tages aber ergab sich ein Problem, das sie nicht einkalkuliert hatte: Sie wurde erfolgreich. Das Posieren vor der Kamera entwickelte sich zu einem Fulltime-Job und irgendwann kam der Tag, an dem sie ihr Studium an den Nagel hängte.

Über ihren Werbejob bekam sie schließlich ein erstes TV-Engagement in BAYWATCH, dem ein Auftritt in PACIFIC BLUE folgte. In der auf ein jugendliches Publikum ausgerichtete SF-Serie JOSH KIRBY - TIME WARRIOR erhielt sie schließlich ihre erste Darsteller-Nennung. In drei Episoden war sie dabei, bevor sie in der mit sehr großem Werbeaufwand gestarteten, von Soap-Guru AARON SPELLING pruduzierten Serie MALIBU SHORES eine der weiblichen Hauptrollen übernahm.

Für die Agenturen ist die Schauspielerin, die ihren Namen einem Chanel-Parfüm verdankt, nach wie vor die Bikini-Schönheit für anspruchslose Fastfood-Unterhaltung. Von Kinoengagements, wie Sarah Michelle Gellar und Alyson Hannigan sie inzwischen erhalten haben, kann die ehemalige Profi-Cheerleaderin nur träumen. Und doch gibt es für Charisma Carpenter einen Silberstreifen am Horizont: ANGEL, das BUFFY-Spin-Off.